In den letzten Jahren hat die Altersarmut in Deutschland besorgniserregende Ausmaße angenommen. Im Jahr 2010 waren 12,3 Prozent der über 65-Jährigen von Armut bedroht, bis 2021 stieg diese Zahl auf 17,4 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt eine beunruhigende Tendenz wider, die aufgrund der demografischen Veränderungen und einer zunehmenden Rentenlücke weiter an Dynamik gewinnt. Doch was bedeutet Altersarmut genau, wer ist besonders gefährdet und welche Strategien können dem entgegenwirken?
Definition und Ausmaß
Altersarmut betrifft Personen ab 65 Jahren, die ihre Lebenshaltungskosten nicht mehr durch eigene oder gesetzliche Vorsorge decken können und auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind. In Deutschland liegt die Armutsgrenze für ältere Menschen bei etwa 868 Euro pro Monat, gemessen am Nettoeinkommen. Dieser Betrag liegt deutlich unter dem, was für ein würdevolles Leben im Alter benötigt wird.
Betroffene Gruppen
Besonders Frauen sind stark von Altersarmut betroffen, was zum einen am Gender Pay Gap liegt und zum anderen an den Rentenpunkteverlusten durch Erziehungszeiten oder Teilzeitarbeit. Ebenso gefährdet sind Langzeitarbeitslose, Personen mit geringfügigen Beschäftigungen und Solo-Selbständige. Eine halbe Million Rentner:innen ist auf Grundsicherung angewiesen, und mehr als eine Million ist in geringfügigen Jobs tätig.
Ursachen
Die Hauptursachen für Altersarmut sind niedrige Einkommen während der Erwerbsphase und unzureichende Vorsorge. Das 3-Säulen-Modell aus gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher Altersvorsorge und privater Vorsorge bildet die Basis, doch sinkende Rentenniveaus und demografischer Wandel verschärfen das Problem.
Strategien und Lösungen
Es gibt effektive Wege, der Altersarmut entgegenzuwirken. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) bietet ein solides Fundament. Mit Unterstützung der Arbeitgeber:innen kann hier frühzeitig ein finanzielles Polster aufgebaut werden. Zudem stellen Lebensversicherungen und Riester-Renten trotz Kritik weitere Bausteine der privaten Vorsorge dar.
Fazit: Handeln ist möglich
Trotz der Herausforderungen gibt es realisierbare Lösungen zur Vermeidung von Altersarmut. Eine proaktive Haltung in Bezug auf Altersvorsorge, die Nutzung der betrieblichen Altersvorsorge und die Berücksichtigung privater Vorsorgemaßnahmen können entscheidend sein. Bei DEGURA unterstützen wir Arbeitgeber und Arbeitnehmende dabei, passende und nachhaltige Lösungen für die Altersvorsorge zu finden und umzusetzen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass der Ruhestand nicht von finanziellen Sorgen überschattet wird.