Ein Einblick aus dem HR-Event "Visionaries" – Wie People & Culture Teams ihre mentale Gesundheit trotz hoher Anforderungen bewahren können
Beim HR-Event „Visionaries“ wurde ein wichtiges Thema aufgeworfen, das oft untergeht: die mentale Gesundheit von People & Culture Teams. Die Balance zwischen den Anforderungen der Geschäftsführung, den Erwartungen des Teams und der eigenen Gesundheit zu finden, ist eine enorme Herausforderung. Gerade in Zeiten, in denen wir ständig mit neuen Anforderungen konfrontiert werden, stehen People & Culture Verantwortliche unter besonders hohem Druck. Doch wie geht man mit diesem Druck um, ohne selbst auszubrennen?
Kerstin Michels, Co-Founderin von voiio, teilte als Speakerin auf dem Event ihre persönliche und eindrucksvolle Geschichte und brachte das Thema damit auf den Punkt.
Kerstins Geschichte: Akzeptanz statt Verdrängung
Kerstin, die mit einer Hörbehinderung lebt, teilte ihre bewegende Geschichte. Jahre lang versuchte sie, ihre Symptome durch Work-Life-Balance und Selbstfürsorge zu „beheben“, was jedoch den Druck nur verstärkte. Erst als sie ihre Situation akzeptierte und transparent darüber sprach, konnte sie den Stress abbauen und ihre Arbeit weiterhin erfolgreich gestalten.
„Es ist, wie es ist. Ich muss (und kann) nichts weg behandeln. Ich kann mit der Situation aber transparent umgehen und mich selbst so akzeptieren, wie ich bin.“
Kerstin Michels, Co-Founderin von voiio
Der Druck im People & Culture Bereich: Wie gehen wir mit dem Stress um?
Kerstins Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, über Herausforderungen zu sprechen und die eigene mentale Gesundheit nicht zu vernachlässigen. Besonders People & Culture Teams stehen oft unter einem enormen Druck. Sie sind dafür verantwortlich, das Unternehmen und die Mitarbeitenden gleichzeitig zu führen und zu unterstützen. Dabei bleibt die eigene Gesundheit häufig auf der Strecke. Die Balance zu finden, ist eine ständige Herausforderung.
Studien zeigen, dass die Burnout-Rate in HR-Bereichen bis zu zehnmal höher ist als in anderen Abteilungen. Die ständige Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen von Mitarbeitenden und Führungskräften, gepaart mit den eigenen persönlichen Herausforderungen, kann überfordern. Doch wie geht man mit diesem Druck um, ohne selbst auszubrennen?
Transparenz und Austausch sind zentrale Bausteine, um mit diesen Herausforderungen gesund umzugehen. Der Best Practice Austausch während des Events zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, nicht nur die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen, sondern auch die eigene mentale Gesundheit zu priorisieren.
Best Practice im Umgang mit Themen, für die man nicht stand- Folke von everphone
Ein weiterer Speaker, der ebenfalls sehr wertvolle Einblicke in die Praxis gab, war Folke Christoph Grigo von everphone. Er berichtete von seinen eigenen Erfahrungen im Umgang mit Themen, für die er persönlich nicht stand – also Themen, bei denen er sich zunächst nicht vollständig identifizieren konnte. Trotzdem stand er vor der Herausforderung, Mitarbeitende zu motivieren und in diese Themen einzutauchen.
Sein Best Practice?: Höre auf dich selbst und vertraue deinem Gefühl.
Folke erzählte, dass es oft nicht darum geht, immer die perfekte Antwort zu haben, sondern vielmehr darum, authentisch und transparent zu bleiben. Wenn man als Führungskraft oder Mitglied des People & Culture Teams das Gefühl hat, in einem bestimmten Bereich nicht vollkommen überzeugt zu sein, ist es umso wichtiger, sich selbst nicht unter Druck zu setzen. Stattdessen sollte man offen und ehrlich kommunizieren und zugeben. Indem man auf sich selbst hört und die eigenen Grenzen anerkennt, kann man den Mitarbeitenden viel besser begegnen und sie in ihrer eigenen Entwicklung unterstützen. Diese Offenheit führt zu einem stärkeren Vertrauen und motiviert die Mitarbeitenden, ebenfalls authentisch zu bleiben und ihre eigenen Herausforderungen anzusprechen.
Die Bedeutung von Transparenz und Akzeptanz
Beide Geschichten machen deutlich, wie wichtig es ist, die eigene Verletzlichkeit zuzulassen und offen über Herausforderungen zu sprechen. Besonders im beruflichen Kontext fällt es vielen Menschen schwer, private Themen anzusprechen – oft aus Angst vor den Konsequenzen. Doch wie Kerstin erlebte, kann radikale Transparenz zu einer Entlastung führen.
Indem wir unsere Herausforderungen offen kommunizieren, wie bei Folke , können wir nicht nur Unterstützung erhalten, sondern auch das Vertrauen unserer Kolleginnen und Kollegen sowie der Vorgesetzten gewinnen. Es kann den Druck abbauen und den Raum schaffen, um gemeinsam Lösungen zu finden.
„Wann hat euch Transparenz weitergebracht? Oder habt ihr schon mal bereut, dass ihr transparent wart?“
Diese Frage, die während des Events aufkam, regte viele Teilnehmenden dazu an, über ihre eigenen Erfahrungen nachzudenken. Der Austausch darüber, wie viel Transparenz der richtige Weg ist und wie man mit den eigenen Herausforderungen umgeht, war ein wertvoller Teil des Abends.
Fazit: Mentale Gesundheit im People & Culture Bereich
Das Event „Visionaries“ hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die mentale Gesundheit von People & Culture Teams zu fördern. Kerstins Geschichte und und Folkes Einblicke, haben die Erfahrungen der Teilnehmenden verdeutlicht, dass Transparenz, Akzeptanz und der Austausch über die eigenen Herausforderungen von großer Bedeutung sind. Nur wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse und die unserer Teams ernst nehmen und offen darüber sprechen, können wir langfristig erfolgreich arbeiten und uns gegenseitig unterstützen.
In einem Arbeitsumfeld, das von ständigem Druck und steigenden Anforderungen geprägt ist, sollten wir nie vergessen, dass die eigene Gesundheit an erster Stelle steht. Und wenn es schwerfällt, die Balance zu finden, ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen – sei es durch Kolleg*innen, Vorgesetzte oder durch eine offene Unternehmenskultur.
Das Wohl der Mitarbeitenden beginnt bei uns selbst – und es ist nie zu spät, auf sich selbst zu achten.
Ein Blick in die Praxis:
Die Geschichten von Kerstin und Folke verdeutlichen, wie wichtig es ist, Transparenz und mentale Gesundheit in den Fokus zu rücken. Unternehmen, die diese Werte aktiv leben, schaffen nicht nur Vertrauen, sondern stärken auch die Resilienz ihrer Teams. Inspirationen und konkrete Ansätze aus der Praxis zeigen, wie People & Culture Verantwortliche diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen können.
Schau wie everphone die Herausforderungen erfolgreich zusammen mit DEGURA gemeistert hat >