Gender Pay Gap: Wie ungleiche Gehälter die Rentenlücke verstärken

16.1.2024
Datum
16.1.2024
Autor
Degura
Kategorie
Soziale Themen & Wirtschaft
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Die Diskussion um den Gender Pay Gap – die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern – ist in Deutschland und weltweit ein persistentes Thema. Trotz vielfältiger Bemühungen in den letzten Jahrzehnten bleibt die Lücke bestehen, mit Deutschland als einem der EU-Länder mit dem größten Unterschied. Die Auswirkungen dieser Ungleichheit reichen weit über das Erwerbsleben hinaus und beeinflussen direkt die Rentenansprüche von Frauen, was zu einem erheblichen Gender Pension Gap führt.

Die Dimension des Gender Pay Gaps

Je nach Berechnungsmethode variiert der Gender Pay Gap in Deutschland zwischen 5 und 20 Prozent. Die Lücke ist in traditionellen "Frauenberufen" signifikant größer als in typischen "Männerberufen". Eine besonders hohe Diskrepanz, etwa 25 Prozent, besteht in Führungs- und Spitzenpositionen, was auf die Barrieren der "gläsernen Decke" hinweist. Bei Selbstständigen weitet sich diese Lücke sogar auf über 40 Prozent aus, ein Phänomen, das bisher nicht vollständig erklärbar ist.

Der Gender Pension Gap

Der geschlechtsspezifische Unterschied im Einkommen trägt maßgeblich zu geringeren Renten für Frauen bei. Schon kleine Differenzen im Gehalt zwischen Frauen und Männern summieren sich über die Lebensspanne enorm auf. Doch nicht nur die direkten Entgeltunterschiede sind entscheidend; die Erwerbsbiografien von Frauen, geprägt durch unbezahlte Care-Arbeit, häufigere Teilzeitbeschäftigung und Karriereunterbrechungen, verstärken den Effekt. Interessanterweise sind der Gender Pay Gap und der Gender Pension Gap in den neuen Bundesländern, wo die Erwerbstätigkeit von Frauen traditionell einen höheren Stellenwert hat, deutlich niedriger.

Betriebliche Altersvorsorge als strategische Lösung

Eine untergenutzte Möglichkeit, diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken, ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Die Direktversicherung, eine häufige Form der bAV, bietet hierbei eine einfach zugängliche Option. Seit 2022 ist ein Mindestarbeitgeberzuschuss von 15 Prozent vorgeschrieben, wobei viele Unternehmen darüber hinausgehen. Ab einem Zuschuss von 20 Prozent bietet die bAV finanzielle Vorteile gegenüber privaten Rentenversicherungen.

Digitalisierung der betrieblichen Altersvorsorge

Die digitale Transformation der bAV durch Lösungen wie unsere Pension Cloud erleichtert den Zugang zu und die Verwaltung von Rentensparprogrammen. Durch die Digitalisierung werden nicht nur HR-Verantwortliche und Finanzabteilungen entlastet, sondern es wird auch eine transparente und nutzerfreundliche Plattform für die Versicherten geschaffen. Diese Transparenz und Zugänglichkeit können die bAV zu einem attraktiven Benefit für Mitarbeitende machen und insbesondere Frauen dabei unterstützen, für ihre finanzielle Zukunft vorzusorgen.

Handlungsaufforderung und Vorteile

Es ist entscheidend, aktiv zu werden und die Möglichkeiten, die die bAV bietet, zu nutzen. Neben den steuerlichen Vorteilen, der Unverfallbarkeit der eingezahlten Beträge und der Möglichkeit, die Beitragszahlung unter bestimmten Umständen ruhen zu lassen, bietet die bAV insbesondere in ihrer digitalen Form eine zukunftssichere Lösung zur Verringerung des Gender Pension Gaps.

Fazit

Die geschlechtsspezifische Lohn- und Rentenlücke ist ein komplexes Problem, das tief in strukturellen Ungleichheiten verwurzelt ist. Durch den strategischen Einsatz der betrieblichen Altersvorsorge, insbesondere in ihrer digitalen Ausprägung, können Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung dieser Lücke leisten. Indem sie Frauen unterstützen, für ihr Alter vorzusorgen, können sie nicht nur die finanzielle Sicherheit ihrer weiblichen Belegschaft verbessern, sondern sich auch als fortschrittliche und attraktive Arbeitgeber positionieren.

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